Arsen und Barium sind toxische Metalle, die Krebs erregen beziehungsweise zu Muskellähmung oder Herzrhythmusstörungen führen können. Beide Giftstoffe sind neben anderen bei Bodenuntersuchungen auf dem Spielplatz in der Nähe des Volksfestplatzes gefunden worden. „Die Gesundheit unserer Kinder, unserer Bürgerinnen und Bürger genießt Priorität. Deswegen können wir den Kinderspielplatz Äußere Badstraße erst dann sanieren, wenn wir sicher sein können, welche Bereiche des Bodens genau kontaminiert sind“, sagt Oberbürgermeister Thomas Ebersberger zum aktuellen Stand der Untersuchungen des Bodens und des Grundwassers.
Ziel sei es, den bei Familien äußert beliebten Kinderspielplatz beim Volksfestplatz zu erhalten, führt das Stadtoberhaupt weiter aus. Da die Stadt aber die Sicherheit ihrer Bürgerinnen und Bürger, den Erhalt der Natur sowie einen verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeldern gewährleisten müsse, sei es unabdingbar, noch die letzten Ergebnisse von Boden- und Grundwassermessungen abzuwarten. „Erst dann können wir ein Sanierungskonzept erstellen“, sagt Ebersberger weiter.
Verfüllungen aus den Jahren 1968 und 1973
Als Grund für die Kontaminierung des Bodens mit den toxischen Elementen Arsen und Barium, aber auch Quecksilber, Cyanid oder Blei, nennt Baureferentin Urte Kelm die Verfüllung des Areals zwischen den Jahren 1968 und 1973. Sie verweist auf das erste Bodengutachten aus dem Jahr 2018, das im Zuge der Planung zur Sanierung des Spielplatzes Äußere Badstraße erstellt worden ist. In diesem wurden neben anderen die oben genannten Schadstoffe festgestellt, zudem habe sich der Verdacht auf die Gefährdung der menschlichen Gesundheit durch sogenanntes Benzo(a)pyren (Bap) erhärtet. Bap entstehe beispielsweise bei der unvollständigen Verbrennung von Holz oder Kohle, aber auch von Kraftstoffen, und stehe im Verdacht, krebserregend zu sein. Da sich auch der Verdacht einer Grundwassergefährdung erhärtet habe, schaltete das Umweltamt der Stadt Bayreuth das Wasserwirtschaftsamt (WWA) Hof sowie das Gesundheitsamt ein.
Umfangreiche Untersuchungen
Zuständig für die rund 100 Spiel- und Bolzplätze in der Stadt Bayreuth ist das Stadtgartenamt. Dessen stellvertretende Leiterin Annegret Läkamp erläutert, dass in der Folge mehrere Untersuchungen in Zusammenarbeit mit dem WWA durchgeführt werden mussten. „Jedes Ergebnis hat weitere Untersuchungen nach sich gezogen, musste mit dem WWA abgestimmt werden und hat ebenfalls Gutachten erfordert“, betont sie. Auf die Frage, ob es nicht einfacher und schneller gegangen wäre, nach der ersten Untersuchung von 2018 die ganze belastete Auffüllung abzutragen, schüttelt sie den Kopf: „Deponien verlangen viel Geld für jede Tonne belasteten Abraum. Die Auffüllung aus den 1960-er Jahren hat eine Stärke zwischen knapp einem Meter und 1,8 Metern. Alles abzutragen hätte Millionen gekostet. Deswegen grenzen wir die betroffenen Stellen ein, um dann genau diese zu entfernen“, erläutert Annegret Läkamp.
Baureferentin Urte Kelm betont, dass es Ziel sei, den „sehr schönen und weiträumigen Spielplatz“ am Volksfestplatz zeitnah wieder nutzbar zu machen und den Familien zur Verfügung stellen zu können.
Übrigens: Nicht weit entfernt vom Spielplatz Äußere Badstraße liegen die Spielplätze Ellrodtweg, der Ballspielplatz Grünewaldstraße, der Spielplatz im Hofgarten, der Spielplatz Hammerstatt, der Spielpunkt „Am Kulturkiosk oder der Spielplatz „Am schwarzen Steg“.
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