Mit dem #schweigenbrechen soll sowohl auf das Thema „Gewalt an Frauen“ aufmerksam gemacht, als auch den Betroffenen Mut gespendet werden.
Das Thema häusliche Gewalt und Gewalt an Frauen ist in der aktuellen epidemischen Lage aktueller denn je, denn bereits jetzt geht aus Studien hervor, dass sich häusliche Gewalt während der Corona-Krise zugespitzt hat. Studien belegen ebenso, dass während der sensiblen Phase einer Schwangerschaft körperliche Gewalt häufig zunimmt oder beginnt. Aber auch eine Trennung vom Partner stellt einen besonders gefährdeten Zeitraum dar. Sowohl während der Schwangerschaft, als auch bei einer Trennung kann die Koordinierende Kinderschutzstelle Frauen beraten und unterstützen.
Passend zum Thema hat die Koordinierende Kinderschutzstelle der Stadt Bayreuth, gemeinsam mit der KoKi-Stelle aus dem Landkreis Bayreuth, einen Vortrag zum Thema „Wenn Kinder häusliche Gewalt erleben“ für die Familienhebammen und Familienkinderkrankenschwestern gehalten, die von der KoKi-Stelle in Familien eingesetzt werden können.
Gewalt an Frauen existiert in allen gesellschaftlichen Schichten und bleibt leider auch häufig unerkannt. Haben von Gewalt betroffene Frauen Kinder dann sind auch diese immer mitbetroffen! Auch wenn sie (die Kinder) nicht unmittelbares Ziel der Gewalt sind, sind sie mitbetroffen, da sie die Gewalt miterleben müssen. Häufig müssen diese Kinder mit ansehen, wie ihre Mutter misshandelt oder gedemütigt wird. Auch das bloße Miterleben der häuslichen Gewalt kann bei Kindern bereits gravierende Folgen haben. Angst um die Mutter, eine gestörte Bindungserfahrung, Mangel an Sicherheit und Schlafstörungen sind nur einige wenige Beispiele für mögliche Folgen bei den Kindern. Wie viele Kinder in ihrem häuslichen Umfeld Gewalt miterleben müssen ist mit Zahlen nicht zu belegen. In ca. 80 Prozent (einige Studien sprechen sogar von 90 Prozent) der Fälle sind die Kinder jedoch während der ausgeübten Gewalt anwesend oder erleben diese mindestens aus dem Nebenzimmer mit.
Betroffene von Gewalt finden Hilfe unter der Nummer 0800 116 016 oder auf www.hilfetelefon.de.